Mit Globuli verreisen

Die zehn besten homöopathischen Mittel für die Reiseapotheke

Husten, Schnupfen, Halsweh? Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung? Sonnenbrand und -allergie? Damit der Urlaub im Krankheitsfall möglichst rasch wieder genossen werden kann, empfiehlt sich der Einsatz homöopathischer Arzneimittel.

Der Umfang einer Reiseapotheke kann variieren und hängt auch von den Kenntnissen ab, die sich Laien von der homöopathischen Akutversorgung bereits gemacht haben. Im Krankheitsfall einmal fünf Globuli verabreichen oder, wenn der Zustand mehrere Gaben erforderlich macht, fünf Globuli in ¼ l Wasser aufgelöst und alle 15 Minuten ein Schluck davon trinken. Bei Besserung mit der Einnahme aufhören. Bleibt die Besserung aus oder verschlechtert sich der Zustand, ist unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, rät Dr. Volker Neubauer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin. Er empfiehlt – neben dem individuellen Konstitutionsmittel – als Grundausstattung die Mitnahme folgender zehn Arzneien, am besten in Potenz C12:

ACONITUM (Eisenhut)
Erstes Mittel bei plötzlich auftretenden Infekten: Folge von kaltem Wind, Wetterumschwung, kalten Füßen. Hohes Fieber zunächst noch ohne Schweiß, blasses Gesicht. Aconitum ist aber auch ein bewährtes Akutmittel bei Folgen von Schreck, Schock mit Unruhe und Angst.

APIS MELLIFICA (Bienengift)
Erprobt bei Insektenstichen, aber auch bei Quallenkontakt mit wässriger heller Schwellung der Haut und Quaddelbildung. Ebenso bei Hals- und Ohrenschmerzen, die brennen und stechen, gleichzeitig durstloses Fieber, kalte Umschläge bessern.

ARNICA (Arnika)
Erstes Mittel bei jeder Verletzung oder Blutung, Verstauchung, Quetschung. Desinfektionsspray, Pflaster und Arnica sollten in jeden Radfahr- oder Wanderrucksack!

ARSENICUM ALBUM (Arsen)
Bewährt bei Reisedurchfall! Brennende Schmerzen im Magen mit Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, starke Schwäche; Geruch und Anblick von Speisen sind unerträglich. Der Patient ist durstig, ängstlich, unruhig und fröstelig.

ATROPA BELLADONNA (Tollkirsche)
Hilft bei Sonnenstich! Ebenso bei Sommergrippe mit Halsweh, trockenem Husten, pochenden Kopfschmerzen. Fieber mit viel Schweiß, rotes Gesicht.

BRYONIA ALBA (Zaunrübe)
Für Hexenschuss und Kreuzschmerzen im Urlaub. Jede Bewegung verschlimmert. Die Beschwerden entwickeln sich langsam, der Patient ist schlecht gelaunt und will in Ruhe gelassen werden. Ebenso bei trockenem, schmerzhaftem Husten mit Verschlechterung beim Eintritt vom Freien in ein warmes Zimmer.

CANTHARIS (Lytta vesicatoria, spanische Fliege)
Akutmittel bei Blasenentzündung; häufiger Harndrang, blutiger Harn, heftige, brennende Schmerzen der Harnorgane. Cantharis hilft aber auch bei akuter Verbrennung mit Blasenbildung und Insektenstichen, die brennen und jucken.

COCCULUS (Kokkelskörner)
Hilfe für Kinder und Erwachsene, denen beim Autofahren leicht schlecht wird; Reisekrankheit und Seekrankheit mit Schwindelgefühl.

DULCAMARA (Bittersüß)
Haben Sie immer wieder Probleme mit Klimaanlagen? Versuchen Sie bei Ohrenschmerzen und Neuralgien durch Zugluft Dulcamara! Auch bewährt bei Blasenentzündung als Folge von nassem Badeanzug.

FERRUM PHOSPHORICUM (Eisenphosphat)
Ohrenentzündung; leichtes Fieber mit wenig Schweiß, wellenförmige Beschwerden; häufiges Nasenbluten.

HEPAR SULFURIS (Kalkschwefelleber)
Entzündung mit oberflächlicher Eiterung z.B. nach Verletzung. Stechende Schmerzen im Hals, große Kälte- und Zugluftempfindlichkeit.

LEDUM PALUSTRE (Sumpfporst)
Bei Insektenstichen, aber auch nach anderen Stich- und Schnittverletzungen, die sich entzünden, sowie nach Verstauchungen, bei denen Kälte und Hochlagern gut tut.

RHUS TOXICODENDRON (Giftsumach)
Folge von Verrenken, Verheben, körperlicher Überanstrengung oft gepaart mit Durchnässung (Schweiß) und Abkühlung: Hexenschuss, Gliederschmerzen. Die Schmerzen werden besser bei fortgesetzter Bewegung. Mittel auch bei brennenden Hautausschlägen: Herpes, Fieberbläschen etc.

STRYCHNOS NUX VOMICA (Brechnuss)
Mittel gegen Jetlag. Gutes Katermittel nach zuviel Essen, Alkohol, Rauchen, langem Aufbleiben. Ebenso bei grippalem Infekt mit verstopfter Nase, trockenem Hüsteln sowie mit krampfhaften Magen- und Darmbeschwerden.

VERATRUM ALBUM (weißer Germer)
Brechdurchfall mit kaltem Stirnschweiß, großem Durst. Schwindel, Kollapsneigung.

Als Ergänzung empfiehlt sich die Mitnahme der eigenen oft bewährten Akutarzneien für die ganze Familie.

Lagerungs- und Einnahmehinweise

Für die Reise können die Arzneien in kleinen Etuis in Glasröhrchen verpackt mitgenommen und bei Bedarf nachgefüllt werden. Die Aufbewahrung sollte licht-, hitze- und strahlengeschützt sein. Im Falle einer Flugreise: die homöopathischen Arzneien mit in den Koffer packen, nicht in das Handgepäck! Die üblichen Durchleuchtungsgeräte können die Mittel in der Wirksamkeit beeinträchtigen.

Diese und mehr Infos: www.homoepathie.at

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