Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Kostbares Rotöl für allerlei Hilfreiches

Echtes Johanniskraut erkennt man ganz leicht, indem man ein Blatt gegen die Sonne hält. Sieht man viele  kleine Punkte, dann erkennt man daran die Öldrüsen der Pflanze, die den roten Farbstoff enthalten.

Johanniskrautöl war einst Hauptbestandteil jeder Hausapotheke, ob äußerlich zur Beruhigung der Haut, zur Narbenpflege, bei Ohrproblemen, kleinen Wunden, zur Muskelentspannung, bei Schmerzen aufgrund von Überbelastung, aber auch bei Prellungen, blauen Flecken, bei Verbrennungen oder innerlich bei Magen-/Darmproblemen und natürlich last, but not least, wegen seiner psychisch aufhellenden Wirkung galt das Kraut schlichtweg als Allroundmittel.

Äußerlich massiert man das Öl einfach auf die gewünschten Stellen ein, bei Ohrenschmerzen gibt man das Öl auf eine wenig Watte.  Innerlich angewendet achtet man jedoch darauf, dass Johanniskraut über längere Zeit eingenommen Medikamente außer Kraft setzen und bei großflächiger Anwendung auf der Haut die Lichtempfindlichkeit der Haut beeinflussen kann.

Mit dem Herbst beginnt die Zeit die Sträucher zu schneiden, das Gemüse aus dem Garten zu verarbeiten, den Boden umzustechen, die letzten Früchte zu ernten. All dies sind Tätigkeiten, bei denen unser Rücken- und Gelenksapparat intensiver belastet wird.  Bei Schmerzen, die aus einer solchen Überlastung resultieren, unterstützt es, die betroffenen Körperteile mit dem wärmenden, entspannenden Johanniskrautöl  einzumassieren, sich in eine warme Decke zu kuscheln und etwas auszuspannen, um das Johanniskrautöl wirken zu lassen.

Jetzt ist Johanniskraut-Hoch-Zeit

Der Wirkstoffgehalt in der Pflanze ist zur Blütezeit von Juni bis August am höchsten, also damit der perfekte Zeitpunkt an trockenen Vormittagen zu ernten.

Die obersten Triebe des oberirdischen Krauts oder auch nur die Blüten werden gesammelt. Am besten nicht weiter als maximal 20 cm des Krauts schneiden, um die Pflanze für das weitere Wachstum nicht zu sehr zu schwächen.

Ob frisch oder getrocknet, die Blätter und Blüten können für Tee, Tinktur, Öl, Schnaps oder Likör verwendet werden.

In Ihrem Buch „Wildnisapotheke“ (ISBN: 978399025332-8, 200 Seiten, € 24,90) gibt die Kräuterexpertin neben weiterem Wissen zu diesem wunderbaren Kraut (und vielen anderen) auch altbewährte Rezepte zum Ansetzen von Öl und Tinkturen weiter.

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